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Zweigstelle: Erwachsenenbücherei	Standorte: Gesch 431 Auschw	Mediengruppe: Sachbuch Erw.	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0	Barcode: 467188

Die deutsche Autorin, Jahrgang 1979, recherchiert über ihren polnischen Freund, Jahrgang 1922, der als Überlebender des KZ Auschwitz jahrzehntelang als Zeitzeuge tätig war. Über das Leben eines NS-Opfers nach der Befreiung und einem polnisch-deutschen Versöhnungsprozess.

"Jurek" (Jahrgang 1922) war Pole und Überlebender des KZ Auschwitz, der seit den 1960er-Jahren als Zeitzeuge in Polen und, im Rahmen des Versöhnungsprozesses, oft auch in der Bundesrepublik auftrat, vor allem vor Jugendgruppen. So lernte ihn auch die Autorin (geboren 1979) kennen, fasziniert von seinem Auftreten. Nach dessen Tod 2006 muss sie auch dunkle Seiten ihres großväterlichen Freundes konstatieren. Ihre daraufhin intensive Recherche über Jureks Leben erzählt sie hier äußerst beeindruckend: einfühlsam, ehrlich und spannend. Nebenbei erfahren die unvorbereiteten Leser alles Wesentliche über die Konzentrations- und Vernichtungslager, über die jüngere deutsch-polnische Geschichte, und zwar sowohl die NS-Zeit, als auch über die Nachkriegszeit und den Umgang mit den Opfern und Tätern hierzulande. So gibt sie den Opfern wieder ein Gesicht und zeigt ihre seelischen, letztlich unheilbaren Verwundungen. Schließlich legt sie damit auch ein Lehrstück für Deutsche über Versöhnungsprozesse vor, wie es vielleicht wirklich erst die Enkel-Generation entwickeln kann. Für alle Generationen sehr empfehlenswert.